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Verliebt sein ist Mangelbefriedigung

Mangelbefriedigung verliebt sein

Verliebt sein ist immer eine Mangelbefriedigung. Gehen wir hier mal auf den Unterschied […]

ein der Bedeutungen zwischen verlieben / verliebt sein und lieben.

Die Frage nach dem „ver“lieben. Wo ist der Unterschied zwischen verlieben und lieben? Das „ver“ vor dem Wort, welches du ausdrücken möchtest bedingt etwas. Nämlich, dass das Wort danach nicht in dem Sinne benutzt werden kann, was du „eigentlich“ damit ausdrücken möchtest.

Ein Beispiel: fahren <-> verfahren. Im ersteren liegt die klare Absicht dahinter, dass du fährst. Du machst es bewusst und weisst wohin du fahren willst. Du erreichst dein Ziel auf deiner, dir vorgestellten Art und Weise in zeitlicher und räumlicher Sicht. Das Wort verfahren verwendest du dann, wenn du einen anderen Weg, als den dir vorgestellten einschlägst. Dein Ziel erreichst du später, auf einem Umweg, fährst also weiter als gedacht. Oder du erreichst es überhaupt nicht mehr, weil du aufgegeben hast. Fahren bedeutet klar, bewusst, wegoptimiert, zeitoptimiert. Verfahren bedeutet, unklar (klar ist nur, die Handlung des Fahrens), nicht so bewusst, wo du dich grad befindest, machst Umwege und es dauert länger (oder auch zeitlich kürzer, je nach deiner Vorstellung der Fahrtdauer) bis du es erreichst.

Das „ver“ schränkt also das nachfolgende Wort hinsichtlich seiner ursprünglichen Bedeutung ein. Es stellt eine andere Bedingung auf. Es bedingt, dass das ursprüngliche Wort nicht mehr seine ganze Bedeutung entfalten kann, es wird eingeschränkt oder auch begrenzt.

Nehmen wir das „verschreiben“, hier wird es auch sofort deutlich. Du willst was schreiben. Jetzt verschreibst du dich. Die Handlung des Schreibens ist da gewesen, ABER du hast etwas anderes geschrieben, als es in deinem Kontext sein sollte. Ein anderer Satz, ein anderes Wort, oder auch nur ein Buchstabe.

Beim Kommenden handelt es sich um eine intellektuelle Betrachtungsweise und nicht um eine gefühlsmässige Betrachtung, die mit poetischen Worten spielt. Nichtsdestotrotz, wenn verstanden wird, worum es geht, so ist die gefühlsmässige Erfassung einfacher und ehrlicher als im Zustand der blossen Gefühlsmässigkeit, die durch unsere Interpretationen stark gefärbt ist.

Die folgende Betrachtung ist ehrlich, logisch und konsequent aufgebaut. Ich glaube jeder, der ehrlich zu sich selbst ist, wird diese nachfolgenden Gedanken sofort verstehen und ihren Wahrheitsgehalt erfassen.

Kommen wir nun zu dem für mich spannenden Begriff der Liebe und des Verliebens. Jetzt muss ich genauer werden, lieben und verlieben. Ich gehe hier einmal auf den Prozess (Verb) ein und nicht auf die Zustandsbeschreibung verliebt sein und zu Lieben, auch wenn beide kohärent zueinander sind.

Verlieben

Wenn wir ein Bedürfnis haben nach Nähe, so ist ein Mangel an Nähe da, denn sonst wären wir ja gesättigt an Nähe und hätten kein Bedürfnis mehr danach. Je mehr wir in einem Mangel sind, desto mehr wünschen wir jemanden, der unseren Mangel, unsere Bedürfnisse und Sehnsüchte erfüllt! Desto mehr werden wir uns verlieben in einen anderen Menschen, der uns scheinbar diese Bedürfnisse erfüllt! Und hier weiss fast jeder Mensch intuitiv, dass hier etwas nicht stimmen kann. Daher nennen wir es schon vom Grunde her, verlieben. Es hat nichts mit der reinen Liebe zu tun. Denn es stellt Bedingungen auf! Die „Sucht“ nach Nähe, den anderen nicht mehr loslassen wollen. Ständig in seiner Nähe sein wollen. Die Leere (Mangel), die man spürt, wenn der andere nicht da ist! Die „Liebe“ reduziert sich auf eine Person!

Wir können also gar nicht lieben, wenn wir verliebt sind! Denn wir leben in einer uns eigenen Art der Projektion! Wir leben in einem Mangel und BRAUCHEN den anderen, um zu „lieben“! Und das funktioniert eben nicht! Denn hier ist der Vergleich, das Aussen da. Ich muss ins Aussen gehen, um „Liebe“ zu spüren. Hier wird die Wahrheit hinters Licht geführt. Ich assoziiere ein Bedürfnis, einen Mangel als Liebe. Daher tun sich auch die intelligentesten Köpfe so schwer, den Begriff Liebe zu erklären, zu definieren, da jeder seine eigenen Vorstellungen auf Grund seiner eigenen Geschichte, Vorstellungen und Bedürfnissen hat. Das hat, um es noch einmal zu wiederholen, nichts mit Liebe zu tun, sondern nur mit der eigenen Projektion.

Wenn ich verliebt bin, will ich etwas vom anderen (Nähe, Kontakt, Sex, Gespräche, Küsse, etc……). Liebe jedoch IST. Sie IST einfach. Mehr nicht. Und gleichzeitig der Baustein unseres Seins, das Höchste, was existiert.

In dem Moment, wo ich anfange mich zu lieben, kann ich erst anfangen, auch andere zu lieben. Nicht wegen Ihnen, sondern nur wegen mir, daher keine Projektion. Deswegen besteht hier kein Wunsch mehr nach Veränderung meines Gegenübers. Wenn ich eine Person liebe, und diese wiederum eine andere Person liebt und mit ihm glücklich ist, so bin ich glücklich, dass die Person meiner Liebe glücklich ist. Ich will sie nicht für mich haben und erwarte nichts von ihr. Das war’s. Denn ich bin „nur“ bei mir!

Lieben

Nun zum Lieben. Lieben bedeutet eine Grundessenz unseres Seins. Es ist ein Ausdruck dessen, was in unserem Inneren vorhanden ist, ohne Bezug auf eine andere Person, Gegenstand, ein anderes Objekt. Daher will die Liebe auch nichts. Keinen Veränderungswunsch, kein Habenwollen, nichts. Es ist einfach da. Hier erfährt das Verb gleichzeitig eine Zustandsbeschreibung, da in dem Gefühl des Liebens du Liebe bist. Also liebst du nicht nur, sondern du bist Liebe, du bist lieben. Nicht mehr und nicht weniger. Es bezieht sich auf nichts! Das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Es bezieht sich auf nichts! Es ist eine reine Energieform, die einfach nur ist.

Der Mensch erfährt diese Energieform, wie auch alle anderen, in Form von Gefühlen. Diese Gefühle werden dann durch den Menschen interpretiert. Daraus resultieren dann „gute“ und „schlechte“ Gefühle, je nachdem, was der Mensch da hinein assoziiert. Der Mensch fühlt sich weiterhin zur Liebe hingezogen, da es ihm ein „gutes“ Gefühl beschert (ich möchte jetzt aber nicht zu weit ausholen und lasse diese Feststellung jetzt einfach mal ohne weitere Begründung so stehen). Wenn der Mensch nun in sich, in verschiedenen Bereichen, eine, egal ob unbewusst oder bewusst, Leere feststellt, will er diese wieder schliessen. Diese Leere stellt sich wie ein Puzzlestück dar, mit einer bestimmten Form. Wenn jetzt das Gegenüber dieses Gegenstück besitzt, ist er für diesen Menschen sympathisch. Gehe ich von der lateinischen Bedeutung des Wortes Sympathie (lat. = sympathia) aus, so bedeutet es Mitgefühl. Er fühlt also das Gefühl des anderen mit. Weiss um dessen Leere und es trifft bei ihm auch zu. Dieses Gefühl wird dann als Liebe definiert. In allen möglichen Nuancen. Von blossem Mitgefühl bis hin zur tiefsten Liebe, die je ein Mensch erfahren hat. So „entsteht“ dann im normalen Sprachgebrauch Liebe zwischen diesen Personen.

Wie ich aber schon oben beschrieben habe, kann das natürlich gar nicht so sein. Denn es kann keine Liebe entstehen, sie ist ja schon da. In jedem Einzelnen von uns. In dem Moment, wo du geboren wirst, liebst du deine Mutter, deinen Vater. Selbst, wenn sie dir wehtun oder schlagen, wirst du sie lieben. Die Liebe muss also von Anfang an da sein, sonst würde sie sich nicht entwickeln, wenn du von deinen Eltern misshandelt und/oder geschlagen werden würdest. Es handelt sich um eine Projektion, eine Illusion, wenn du sagst, die Liebe entsteht! Auch der Gedanke, hier entsteht eine Energie zwischen den beiden Menschen, ist zu vernachlässigen. Denn wir sind schon alle soweit energetisch miteinander verwoben, da entsteht nichts Neues. Es haben sicherlich schon einige, wenn sie tief verliebt waren, gedacht, dass sie den anderen schon seit tausenden von Jahren kennen! Wie wahr, auch wenn es nur die Energieform des Anderen ist…. Das ist Liebe.

Wie gesagt, dass ist eine intellektuelle Betrachtungsweise. Wird diese allerdings verstanden, so wird vieles im Umgang mit sich selbst und anderen klarer und ehrlicher.

So wird jeder feststellen, der ständig seinem Gegenüber sagt, ich liebe dich, dass er das nicht ehrlich meinen kann! Er versucht lediglich, dem Anderen durch das Anheben seines Selbstwertes in Abhängigkeit zu bringen. Aber das ist ein anderes Thema

Ein anderes Thema zum „Ver“ als Suffix hier.